Die Hamburger Linksfraktion kritisiert den Wegfall sozialer Angebote in der Stadt. Die Schließung von Sozialkaufhäusern und die Streichung von knapp 800 Arbeitsgelegenheiten wirkten sich massiv auf die soziale Infrastruktur aus, erklärte Olga Fritzsche, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, am Freitag in einer Mitteilung der Fraktion. Der Senat müsse handeln, um die Stadtteile nicht „immer mehr sich selbst zu überlassen“, forderte Fritzsche. „Anstelle des Kahlschlags brauchen wir den Erhalt aller Angebote und die Umwandlung der Arbeitsgelegenheiten in sozialversicherungspflichtige Jobs aus städtischen Mitteln.“
Zum Ende des vergangenen Monats wurden laut Linksfraktion in Hamburg sechs Sozialkaufhäuser geschlossen, darunter das „SpendaBel“ und die „Kleiderkammer“ in Wilhelmsburg. Dass ausgerechnet dort gleich zwei Sozialkaufhäuser auf einmal geschlossen wurden, sei „verwunderlich“, erklärten die Linken. In seinen Antworten auf zwei Anfragen der Linksfraktion habe der Senat behauptet, bei den Schließungen werde auf eine ausgewogene Verteilung im Stadtgebiet geachtet und insbesondere die Versorgung in Stadtteilen mit einem hohen Anteil an Bürgergeld-Empfängerinnen und -Empfängern berücksichtigt.
Fritzsche erklärte, durch die Weigerung des Senats, Geld in die sozialen Einrichtungen der Stadt zu investieren, gingen nicht nur die Sozialkaufhäuser verloren. Auch Seniorenbegleitungen, „RepairCafés“ und die „BarrierePiloten“ seien durch die Kürzungen betroffen. „Es ist schon immer falsch gewesen, diese wichtige soziale Infrastruktur nur aus Arbeitsmarktmitteln des Bundes finanzieren zu wollen. Nun rächt sich dieser Fehler angesichts der Kürzungen im Bundeshaushalt“, erklärte Fritzsche.