Der Koalitionsvertrag der rot-grünen Hamburger Regierung könnte nach Ansicht des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) mehr als 1.000 zusätzliche Pflegeplätze in Hamburg bedeuten. Die geplante Umstellung auf ein neues Personalbemessungsverfahren könnte dafür sorgen, dass Plätze, die heute aufgrund des Fachkräftemangels freibleiben müssen, wieder belegt werden können, teilte der bpa am Mittwoch mit. „Das Personalbemessungssystem gibt den Pflegeeinrichtungen die Möglichkeit, statt der bisher starren Personalvorgaben den Einsatz ihrer Kräfte an den konkreten Unterstützungsbedarfen ihrer Bewohnerinnen und Bewohner auszurichten“, erläuterte Karin Kaiser, Vorsitzende der bpa-Landesgruppe Hamburg. Wenn die Belegung der Pflegeeinrichtungen in Hamburg steigen würde, könnte rund 1.000 Pflegebedürftigen zusätzlich ein Heimplatz angeboten werden.
Voraussetzung sei, dass neben den benötigten Fachkräften auch qualifizierte Assistenzkräfte zur Verfügung stehen. Demnach fordert der bpa eine neue Personalstrategie des Senats. „Eine Kompetenzvermutung, mit der internationale Kräfte mit einer mindestens dreijährigen Ausbildung oder einem Studium sowie den entsprechenden Sprachkenntnissen sofort als Fachkräfte eingesetzt werden können, kann internationale Pflegekräfte schnell in die tägliche Versorgung bringen“, sagte Kaiser.