Die Hamburger Linksfraktion fordert für sozial schwache Stadtteile mit schlechter ärztlicher Versorgung die Einrichtung von kommunalen Gesundheitszentren. Dort sollen eine haus- und kinderärztliche Versorgung sowie psychologische und soziale Beratung angeboten werden, wie die Linksfraktion am Montag mitteilte. Ziel sei eine ganzheitliche Versorgung, die Fachkräfte sollen von der Stadt angestellt werden. Auch Gemeindeschwestern, die die Menschen zu Hause besuchen, sollen eingesetzt werden, so die Forderungen der Linken für die kommende Bürgerschaftssitzung.
„Arme Menschen haben in Hamburg statistisch gesehen eine geringere Lebenserwartung, sind häufiger von Volkskrankheiten betroffen und haben trotz erhöhtem Bedarf einen schlechteren Zugang zur Gesundheitsversorgung“, sagte Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Linksfraktion. Während im Stadtteil Blankenese ein Kinderarzt knapp 720 Kinder betreue, seien es in Billstedt über 4.300 Kinder. Celik: „Das ist nicht gerecht: Wir wollen eine gute wohnortnahe Versorgung für alle Menschen in unserer Stadt.“
Eine ganzheitliche Versorgung, die nicht nur die Krankheit, sondern auch die Lebensumstände der Menschen adressiert, gebe es bisher kaum, hieß es. Daher fordert die Linksfraktion zudem den Einsatz von Community Health Nurses in den Quartieren. „Wir möchten, dass die Menschen dort erreicht und unterstützt werden, wo sie leben. Hierfür braucht es aufsuchende Angebote in den Quartieren wie den Einsatz von Gemeindeschwestern“, sagte Celik.