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Hamburg: Bundesverdienstorden für Historiker Wilfried Weinke

Für langjähriges, außergewöhnliches Engagement ist der Historiker und Publizist Wilfried Weinke von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet worden. Er erhielt die Ehrung für seine Forschung zur Hamburger Exilgeschichte, insbesondere für seine Arbeiten über jüdische Fotografen, die während des Nationalsozialismus aus Hamburg vertrieben wurden, wie die Hamburger Kulturbehörde mitteilte. Kultur- und Mediensenator Carsten Brosda (SPD) überreichte den Orden am Freitag im Rathaus.

Weinke hole „die Biografien aus Hamburg vertriebener Jüdinnen und Juden, deren Geschichten lange vergessen waren, wieder ins Licht der Öffentlichkeit“, würdigte Brosda. Seine Arbeiten seien „richtungsweisend für die Erinnerungskultur und die wissenschaftliche Aufarbeitung der Exilgeschichte in Hamburg“. Damit leiste Weinke „einen unverzichtbaren Beitrag für das kulturelle Gedächtnis“ Hamburgs.

Wilfried Weinke wurde 1955 in Fockbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) geboren. Er studierte Geschichte, Germanistik, Politik und Pädagogik an der Universität Hamburg. Seit 1991 ist er freiberuflich tätig. Zuvor war er von 1986 bis 1988 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum für Hamburgische Geschichte. 2017 veröffentlichte Weinke seine Promotionsschrift über den Schriftsteller und Journalisten Heinz Liepman (1905-1966), in der er das Leben des aus Hamburg vertriebenen und 1947 zurückgekehrten Schriftstellers beleuchtet.