Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat die sterblichen Überreste von zwei weiteren Geiseln an die israelischen Behörden übergeben. Insgesamt konnten die Behörden die sterblichen Überreste von vier Geiseln entgegennehmen. Israels Verteidigungsminister Israel Katz warf der Hamas auf X vor, gegen die Vereinbarungen zum Waffenstillstand zu verstoßen. Sie müsse alle 28 Toten zurückgeben. Jede Verzögerung oder absichtliche Vermeidung werde als grober Verstoß gegen das Abkommen gewertet und entsprechend beantwortet.
Zuvor hatte die Hamas die 20 noch lebenden israelischen Geiseln freigelassen. Auch an dieser Übergabe war das Rote Kreuz beteiligt. Weiter begleitete das Rote Kreuz laut eigenen Angaben die Rückkehr von 1.809 palästinensischen Gefangenen nach Gaza und ins Westjordanland. Insgesamt seien 1.969 Gefangene freigelassen worden.
Vereinbarung über Waffenruhe unterzeichnet
Im ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich unterzeichnete US-Präsident Donald Trump mit Vertretern anderer Staaten die Vereinbarung über die Waffenruhe im Gazastreifen. Dies sei ein Tag, auf den alle in der Region gewartet hätten, sagte Trump am Montagabend. Nach Jahren des Blutvergießens sei der Krieg im Gazastreifen zuende. “Nun beginnt der Wiederaufbau.”

Der US-Präsident dankte den Vertretern der Staatengemeinschaft, die zum Erfolg der diplomatischen Gespräche beigetragen hatten. Dabei hob er unter anderen Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah Al-Sisi und den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hervor. Erdogan sei immer da, wenn er ihn brauche.
Zuvor hatte der ägyptische Präsident angekündigt, sein Land werde sich weiter für eine Zwei-Staaten-Lösung einsetzen. Auch die Palästinenser hätten ein Recht auf Selbstbestimmung. Den Frieden zu erreichen, sei nicht nur Sache der Regierungen, sondern auch jener Völker, die realisierten, dass aus ehemaligen Rivalen friedliche Nachbarn werden könnten.
Auch Friedrich Merz beim Friedensgipfel dabei
Auf Einladung von Trump und Al-Sisi waren Spitzenpolitiker aus aller Welt zu dem sogenannten Friedensgipfel in Ägypten zusammengekommen, darunter auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Dieser sprach von einem historischen Tag. “Damit beginnt eine Phase – so hoffen wir es jedenfalls alle – des Friedens und des guten Miteinanders in der Region.”
Viele Hilfsorganisationen stehen nun bereit, um die Menschen im Gazastreifen zu versorgen. Allein die Nothilfe in Form von Lebensmitteln, Medikamenten, Treibstoff und sauberem Trinkwasser werde Hilfsorganisationen in Gaza noch lange fordern – “vom Wiederaufbau des zerstörten Küstenstreifens ganz zu schweigen”, sagte ein Sprecher von Caritas international der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
