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Hakenkreuz-Schmierereien mit Blut: Tatverdächtiger festgenommen

Nachdem in Hanau am Mittwochabend Hauswände, Briefkästen und rund 50 Autos mit Blut beschmiert worden waren, hat die Polizei am Donnerstag einen Tatverdächtigen festgenommen. Einige der Schmierereien hatten die Form von Hakenkreuzen. Nach Veröffentlichung eines Zeugenaufrufs hätten Ermittler den Hinweis auf einen 31-jährigen Hanauer rumänischer Staatsangehörigkeit erhalten, teilten die Staatsanwaltschaft Hanau und das Polizeipräsidium Südosthessen mit. In dessen Zuhause habe sich der Tatverdacht erhärtet.

Ein vor Ort vorgenommener Alkoholtest habe einen Wert von 1,2 Promille ergeben. Nach ersten Erkenntnissen gingen die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei davon aus, dass die Tat im Zusammenhang mit einem Vorfall im beruflichen Umfeld des Mannes stehen könnte. Möglicherweise habe es sich um eine Kurzschlussreaktion gehandelt. Zudem gehe die Polizei derzeit davon aus, dass das vorhandene Blut von dem 31-Jährigen selbst stammt. Der Mann soll im Anschluss an die Vernehmungen einer psychiatrischen Fachklinik vorgestellt werden.

Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) hatte sich am Donnerstag empört geäußert und Strafanzeige erstattet. „Gerade in unserer Stadt, die durch den rassistischen Anschlag vom 19. Februar 2020 tief geprägt wurde, löst eine solche Tat tiefe Bestürzung aus“, sagte er. „Hanau steht für eine Stadtgesellschaft, die gegen Hass, Rassismus und jede Form extremistischer Symbolik eintritt.“ Am Donnerstag setze die Stadt mit der Einweihung des Denkmals in der Judengasse ein Zeichen für Erinnerung und Verantwortung. Es mahne zugleich, „wie unverzichtbar Toleranz und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft sind“.