Am Dienstag beginnen Muslime einen Monat mit Gebet und Einkehr. Anlass für einen Appell des UNO-Generalsekretärs an den Sudan, endlich die Waffen schweigen zu lassen.
Angesichts des anhaltenden Konflikts im Sudan hat UNO-Generalsekretär Antonio Guterres zu einer Waffenruhe im muslimischen Fastenmonat aufgerufen, der am Dienstag (12. März) beginnt. Er appelliere an alle Parteien, “die Werte des Ramadan zu ehren” und Feindseligkeiten einzustellen, sagte Guterres am Donnerstag vor dem Weltsicherheitsrat in New York.
Die humanitäre Krise in dem islamisch geprägten Land, in dem rivalisierende Generäle seit elf Monaten um die Macht kämpfen, habe “kolossale Ausmaße angenommen”, so Guterres. Vermutlich weit mehr als 14.000 Menschen seien getötet worden, rund 25 Millionen – mehr als die Hälfte der Bevölkerung – auf Hilfe zum Überleben angewiesen. Mit 6,3 Millionen Binnenvertriebenen seien innerhalb des Sudan so viele Menschen auf der Flucht wie nirgends sonst auf der Welt.
Der UNO-Generalsekretär warnte den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, der Konflikt könne die ganze Region von der Sahelzone bis zum Horn von Afrika und zum Roten Meer destabilisieren. Guterres äußerte sich beunruhigt über Aufrufe zur Bewaffnung der Zivilbevölkerung und die Mobilisierung der Bevölkerung in verschiedenen Bundesstaaten des Sudan.
“All diese gefährlichen Entwicklungen gießen Öl ins Feuer für eine noch stärkere Zersplitterung des Landes, eine Verschärfung der Spannungen innerhalb und zwischen den Gemeinschaften und mehr ethnische Gewalt”, so Guterres. Es sei “Zeit, den Ruf nach Frieden lauter werden zu lassen”, betonte er unter Verweis auf den Ramadan.