Die Güstrower Barlach-Museen haben am Sonntag ihre neue Sonderausstellung „Sebastian Neeb. Manipulation durch Entertainment“ eröffnet. Bis zum 26. Oktober können Gemälde, Zeichnungen und Objekte des gebürtigen Güstrowers besichtigt werden, heißt es auf der Internetseite der Barlach-Museen. Wie kaum ein anderer Künstler seiner Generation durchleuchte Neeb (geboren 1980) „mit schelmischer Schärfe die Mechanismen von Verführung und Täuschung in der heutigen Zeit“, heißt es. In seinen Werken seziere er gesellschaftliche Rituale, das menschliche Bedürfnis nach Aufmerksamkeit oder die Inszenierung von Macht.
„Goldene Trophäen würdigen absurde Leistungen, auf den Rahmen altmeisterlich anmutender Porträts türmen sich Würste wie Social-Media-Likes, keramische Figuren buhlen um die Gunst des Publikums“, informiert das Museum. Inhaltsleere Retortenbotschaften demaskierten die Strategien der Meinungsbildung. Der Ausstellungsraum werde dabei selbst Teil des Spektakels. Die Besuchenden „geraten unmittelbar in das Spannungsfeld zwischen Individuum und Kollektiv, zwischen Manipulation und Unterhaltung und erkennen sich selbst als Teil des Systems“.
Sebastian Neeb studierte Freie Kunst an der Universität der Künste Berlin. Den Angaben zufolge würdigte ihn die internationale Kunstpublikation „100 Sculptors of Tomorrow“ 2019 als eine der zukunftsträchtigsten Positionen der zeitgenössischen Bildhauerei. Seine Arbeiten seien in international renommierten Institutionen ausgestellt worden und in zahlreichen namhaften Sammlungen vertreten. Neeb lebt und arbeitet in Berlin.