“Ein Sprachkunstwerk von dunkel funkelnder Schönheit”: Der Günter Grass-Preis der Hansestadt Lübeck geht an den Schriftsteller Gert Loschütz. Seine Romane handeln von Flucht und Schicksalsschlägen.
Der deutsche Schriftsteller Gert Loschütz (78) erhält den Günter Grass-Preis der Hansestadt Lübeck. Seine Literatur sei “ein großes geheimnisvolles Sprachkunstwerk von filigraner Eleganz und dunkel funkelnder Schönheit”, heißt es laut einer am Donnerstag verbreiteten Mitteilung der Kulturstiftung Hansestadt Lübeck in der Begründung der Jury. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung soll am 28. Februar in der Lübecker Stadtbibliothek verliehen werden.
Loschütz wurde 1946 in Genthin in Sachsen-Anhalt geboren und lebt in Berlin. Er hat Erzählungen, Romane, Gedichte, Hörspiele, Theaterstücke und Filmdrehbücher geschrieben und wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ernst-Reuter-Preis und dem Rheingau Literatur Preis. Seine Romane “Ein schönes Paar” (2018) und “Besichtigung eines Unglücks” (2021) wurden nominiert für den Deutschen Buchpreis.
“Das literarische Werk von Gert Loschütz ist die kostbare Beute eines Spurensuchers und Gespensterjägers”, so die Jury. “Tastend durch Leerstellen und blinde Flecken, nähert es sich den Schicksalsschlägen, der Schuld und den Fluchtbewegungen seiner Figuren, meist Entwurzelte, Zeitverlorene, befangen von innerer Einsamkeit und rätselhafter Umgebung. Der Autor weiß um ihre Verletzlichkeit, er führt sie feinfühlig, behutsam – und doch unerbittlich auf unsicheren Grund.”
Der Günter Grass-Preis der Hansestadt Lübeck löste den “Günter Grass-Preis von Autoren für Autoren” ab, der von dem Schriftsteller Günter Grass (1927-2015) selbst initiiert wurde. Die Auszeichnung wird im Wechsel mit dem Thomas-Mann-Preis alle zwei Jahre vergeben. Der vorherige Günter Grass-Preis ging an die russische Autorin Ljudmila Ulitzkaja.