Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im vergangenen Jahr rund 6,6 Milliarden Euro ausgegeben. Im Vergleich zum Jahr 2023 sei das ein Plus von 500 Millionen Euro, teilte der LWL am Donnerstag mit. Die 18 Kreise und neun kreisfreien Städte in Westfalen-Lippe zahlten demnach 2024 Mitgliedsbeiträge von rund 3,1 Milliarden Euro (2023: 2,9 Milliarden Euro) an den Kommunalverband. Die Differenz zwischen Ausgaben und Einnahmen stammt im Wesentlichen aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln, die der LWL verwaltet.
Der größte Teil der Ausgaben wurde im vergangenen Jahr für die Unterstützung von behinderten und pflegebedürftigen Menschen der Region Westfalen-Lippe aufgebracht, wie der Landschaftsverband erklärte. Insgesamt flossen 3,4 Milliarden Euro (2023: 3,1 Milliarden Euro) in diese sozialen Aufgaben.
Dazu gehöre unter anderem auch, dass Menschen mit Behinderung arbeiten können, oft in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, hieß es weiter. Der LWL finanzierte den Angaben zufolge 2024 insgesamt rund 36.000 solcher Werkstatt-Plätze in der Region. Im Vergleich zum Jahr davor ging die Zahl um knapp 700 zurück.
Nach Beschlüssen der LWL-Landschaftsversammlung sei das Ziel, bis 2030 die Arbeitsplätze in den Werkstätten in Westfalen-Lippe weiter abzubauen, sagte LWL-Direktor Georg Lunemann. Gleichzeitig sollten zehn Prozent der dort beschäftigten Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Finanziert wird das aus der Ausgleichsabgabe. Die zahlen Betriebe, die – gemessen an ihrer Mitarbeitendenzahl – zu wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen und damit die sogenannte Schwerbehindertenquote von fünf Prozent unterschreiten.
Weiterer Posten im LWL-Etat ist der Bereich selbstbestimmtes Leben. Rund 42.000 Menschen wurden im vergangenen Jahr beim betreuten Wohnen als Alternative zum stationären Leben in besonderen
Wohnformen unterstützt. 2023 waren es etwas mehr als 40.300.
Für die Inklusion in Regelkindergärten zahlte der Landschaftsverband 2024 rund 122,3 Millionen Euro (2023: 107,7 Millionen Euro). Insgesamt besuchten im vergangenen Jahr 6.711 Kinder mit Behinderung eine der 35 Förderschulen des Landschaftsverbandes.