Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ist wieder im Netzwerk X aktiv. „Orte wie diesen den Schreihälsen und Populisten zu überlassen ist leicht. Aber es sich leicht zu machen kann nicht die Lösung sein“, postete Habeck am Donnerstagabend rund 24 Stunden nach dem Auseinanderbrechen der Ampel-Koalition Später folgte ein elfsekündiges Video, das Habeck offensichtlich bei der Durchsicht eines Manuskriptes zeigt. Dabei summt er die Melodie des Liedes „Zeit, dass sich was dreht“ von Herbert Grönemeyer.
Der Musiker untersagte den Grünen allerdings am Freitag die Nutzung dieses Liedes und anderer Grönemeyer-Songs für Wahlkampfzwecke. Das bestätigte sein Rechtsanwalt Christian Schertz dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Grönemeyer wünsche grundsätzlich nicht, dass seine Person oder seine Lieder von politischen Parteien für Wahlwerbung vereinnahmt würden, erklärte Schertz. Zuvor hatte der Musiker bereits der CDU eine solche Verwendung verboten.
Habecks Clip war am Freitagnachmittag noch online, der verifizierte X-Account @roberthabeck hatte zu diesem Zeitpunkt gut 74.000 Follower.
Im Januar 2019 hatte sich Habeck, damals Vorsitzender der Grünen, aus den Netzwerken Facebook und Twitter zurückgezogen und das auch mit dem rauen Ton dort begründet. Twitter wurde inzwischen vom US-Techmilliardär Elon Musk übernommen und in X umbenannt. Musk ist Unterstützer des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Ihm wird vorgeworfen, radikale Ansichten in dem Netzwerk gezielt zu befeuern und nicht angemessen gegen Hass und Hetze vorzugehen.