Eine Woche vor dem Treffen der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) auf Jamaika ruft Greenpeace zum Protest gegen den Tiefseebergbau auf. An diesem Samstag (6. Juli) wollten Aktivisten einen mehrere Meter großen Oktopus aus Sprühkreide auf die historische Steinerne Brücke in Regensburg malen, teilte Greenpeace am Donnerstag mit. Solche Malaktionen würden in weiteren 40 deutschen Städten erfolgen.
Mit der Protestaktion wollen die Aktivisten auf die Bedrohung der Tiefsee mit ihrer Artenvielfalt aufmerksam machen. Zusammen mit Bürgern sollen Tiefseekraken, Tiefseekrebse und andere Meerestiere auf Hunderte von Steinen gemalt werden, die dann einen Oktopus-Garten formen, hieß es weiter. Die Steine stünden symbolisch für Manganknollen, die für Kraken und ihre Artgenossen überlebenswichtig seien.
Internationale Wirtschaftsunternehmen planen laut Greenpeace, Manganknollen und andere Metalle in der Tiefsee mit schweren Maschinen abzubauen. Die Abbaulizenzen sollen demnach nächstes Jahr vergeben werden. „Die Folgen für das maritime Ökosystem wären verheerend“, sagte ein Greenpeace-Sprecher. Die Tiefsee sei „der größte und letzte unberührte Lebensraum der Erde“.
Die Bundesregierung müsse sich für ein langfristiges Moratorium einsetzen und weitere Staaten davon überzeugen, die Tiefsee vor dem Raubbau zu bewahren, hieß es weiter. Bei der Versammlung ab 15. Juli in Jamaika verhandeln die teilnehmenden Staaten über ein einheitliches Regelwerk für den Rohstoffabbau am Meeresgrund. (00/2037/04.07.2024)