Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat davor gewarnt, dass die finale Verhandlungsrunde des UN-Plastikabkommens scheitert oder nur ein unverbindliches Abkommen herauskommt. „Die Verhandlungen bieten die Chance, die Plastikkrise weltweit zu stoppen“, sagte Moritz Jäger-Roschko, Greenpeace-Experte für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz, laut einer Greenpeace-Mitteilung vom Sonntag. „Doch Lobbyist:innen und Öl-Staaten wollen das Abkommen verwässern. Aber wir können uns kein weiteres Taktieren und Verzögern leisten: Jeden Tag ohne ein starkes Plastikabkommen versinkt die Welt tiefer im Müll“, sagte der Experte.
Die letzte Verhandlungsrunde (INC-5) des UN-Plastikabkommens findet von Montag bis Sonntag im südkoreanischen Busan statt. Greenpeace-Experte Moritz Jäger-Roschko nimmt an diesen Verhandlungen von Delegierten aus über 170 Ländern teil.
Nur sieben Tage werde in Südkorea verhandelt, „doch bei den Kernproblemen Plastikproduktion, bedenkliche Chemikalien und Finanzierung gehen die Positionen noch auseinander“, sagte Moritz Jäger-Roschko. Die Plastikproduktion befeuere die Klimakrise. Ein wirkungsvolles Plastikabkommen setze verbindliche Vorgaben zur drastischen Verringerung der weltweiten Plastikproduktion. Dazu gehörten ein globaler Maßnahmenplan zur Verringerung, Mehrweg-Quoten für Verpackungen und Verbote für vermeidbares Einwegplastik.
Die Gefahr eines schwachen, unverbindlichen Abkommens sei groß. Deutschland müsse die Gelegenheit nutzen und sich in Busan aktiv für ein starkes Abkommen einsetzen. “Nur wenn wir das Problem an der Quelle stoppen und in Zukunft weltweit weniger Plastik produziert wird, können die globalen Klimaziele noch erreicht werden”, sagte Jäger-Roschko.
Greenpeace zufolge fallen in Deutschland jährlich mehr als sechs Millionen Tonnen Plastikmüll laut Umweltbundesamt an. Weltweit werden den Vereinten Nationen zufolge 2024 fast 400 Millionen Tonnen Plastikmüll produziert.