Hilfe für ein gefährdetes Denkmal: Ab Januar 2025 stehen für das Grabmal Ottos des Großen im Magdeburger Dom Konservierungsmaßnahmen an.
Das Grabmal Ottos des Großen im Magdeburger Dom wird im Jahr 2025 konserviert. Bei turnusmäßigen Zustandsuntersuchungen seien erhebliche Schäden an dem Grabmal festgestellt worden, teilte die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt am Mittwoch in Magdeburg mit. Sie ist die Eigentümerin des Domes. Ab Januar 2025 werde das Grabmal deshalb eingerüstet und mit einem Sichtschutz versehen, um die entsprechenden Arbeiten vor Ort zu ermöglichen.
Otto der Große (912-973) ist als erster Kaiser des Heiligen Römischen Reiches eine zentrale Figur der europäischen Geschichte. Sein Grabmal im Magdeburger Dom daher von großem kulturhistorischen Wert. Bei dem Grabmal handelt es sich um einen Sarkophag aus einem an allen vier Seiten mit Kassetten versehenen Block aus Kalkstein. Die Abdeckung bildet eine wiederverwendete antike Marmorplatte. Das Grabmal wurde zuletzt im Jahr 1844 geöffnet, der Sarkophag damals repariert. Zur Entlastung der Deckplatte wurde nach 1945 eine stützende Stahlkonstruktion hinzugefügt.
Im Rahmen der aktuellen Untersuchungen sei erkennbar geworden, dass sich die Stahlarmierungen, die bei der Öffnung 1844 eingebracht wurden, durch fortschreitende Korrosion ausdehnen, heißt es. Dies könne laut Kulturstiftung die Marmorplatte und den Kalksteinkörper beschädigen. Grundsätzlich sei der Sarkophag relativ fragil. Er sei insbesondere an den Kassetten teils nur knapp über einen Zentimeter stark und rissig. Die Deckplatte aus Marmor weise ebenfalls Risse auf. Durch die vorhandenen Öffnungen finde zudem ein Klimaaustausch mit dem Kirchenraum statt. Es sei unklar, welchen Schaden das Sarkophag-Innere hierdurch möglicherweise nehme.
Die Konservierung soll in enger Abstimmung zwischen der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, der Evangelischer Domgemeinde und dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (LDA) als zuständiger Fachbehörde geschehen.