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Gottesdienst zu Beginn der Fastenzeit in Rom ohne Papst

Die liturgischen Feiern am Aschermittwoch zählen zu den eindrucksvollsten Gottesdiensten des Jahres in Rom. Sie finden stets in zwei Kirchen auf dem Aventin-Hügel statt. Der Papst war diesmal nur mit seinen Worten dabei.

 Die Kardinäle, Bischöfe und Priester der römischen Kurie haben die diesjährige Fastenzeit ohne Papst Franziskus begonnen. Die Prozession und die traditionellen Gottesdienste auf dem römischen Aventin-Hügel leitete stellvertretend für den erkrankten Pontifex der italienische Kurienkardinal Angelo De Donatis. Er ist im Vatikan für Beichten und Bußfeiern zuständig.

Wie in den Vorjahren begingen die Kardinäle und weitere Geistliche zunächst eine Bußfeier in der Basilika Sant’Anselmo und zogen dann in einer langen Prozession, Litaneien singend, zur Basilika Santa Sabina. Dort fand die Messe zum Aschermittwoch mit der Auflegung des Aschenkreuzes statt.

In dem Gottesdienst betonte De Donatis die Verbundenheit mit dem seit drei Wochen im Krankenhaus liegenden Papst Franziskus. Er verlas dessen Predigt aus Anlass des Aschermittwochs. Darin hieß es: “Da wir aus Asche und Erde geschaffen sind, erleben wir die Zerbrechlichkeit in der Erfahrung von Krankheit, in der Armut, im Leid, das manchmal unvermittelt über uns und unsere Familien hereinbricht.”

Weiter hieß es in dem Text: “Ideologische Gegensätze, die Logik des Machtmissbrauchs, die Rückkehr vergangener identitärer Ideologien, die den Ausschluss anderer zum Inhalt haben, die Ausbeutung der Ressourcen der Erde, Gewalt in all ihren Formen und Krieg zwischen den Völkern. Sie alle sind ‘giftiger Staub’, der die Luft unseres Planeten trübt und ein friedliches Zusammenleben verhindert, während in uns tagtäglich die Unsicherheit und Angst vor der Zukunft wachsen.”