KAMEN/UNNA – Die westfälische Präses Annette Kurschus hat auf die Grenzen menschlicher Erkenntnis hingewiesen. Im Gottesdienst zur Eröffnung der landeskirchlichen Visitation im evangelischen Kirchenkreis Unna sagte Kurschus in der Pauluskirche in Kamen, Gott kenne seine Kirche „viel besser als wir alle zusammen“.
Kurschus sagte in der Predigt über den Choral „Es kennt der Herr die seinen“, wenn Gott uns kenne, setze das hinter alles menschliche Verfügen, Besitzenwollen und Bescheidwissen ein Fragezeichen. „Denn wo wir verfügen und besitzen wollen, wo wir Bescheid wissen und sortieren, da sind immer auch Macht und Herrschaft im Spiel“, sagte die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen. Letztlich gehörten die Menschen aber nur zu Gott, egal wer sonst noch Ansprüche auf sie erhebe, an ihnen zerre, sie definiere und in Schubladen stecke.
Das viertägige Programm des 16-köpfigen Visitationsteams begann mit einem optischen Überblick: Am Bismarckturm in Fröndenberg nahm die Gruppe den Kirchenkreis sozusagen von oben und im Ganzen in Augenschein. Bis Mittwoch der vergangenen Woche sollten die Experten Seelsorge, Bildung, Kindertagesstätten und Diakonie des Kirchenkreises begutachten. epd/UK
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Gottes Fragezeichen
Auftaktgottesdienst in Kamen und Beratungen in verschiedenen kirchlichen Bereichen
