Zum Abschluss der 81. Filmfestspiele in Venedig ist der spanische Regisseur Pedro Almodóvar mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet worden. Der 74-Jährige erhielt den Preis am Samstagabend für den Film „The Room Next Door“, der das Thema selbstbestimmtes Sterben aufgreift.
Mit dem silbernen Löwen, dem Grand Prix des Festivals, zeichnete die Jury unter Präsidentin Isabelle Huppert den italienischen Film „Vermiglio“ von Maura Delpero aus, der von einer kleinen Gemeinde in den Alpen kurz nach dem Zweiten Weltkrieg handelt. Den Preis für die beste Regie bekam der US-amerikanische Schauspieler und Regisseur Brady Corbet für „The Brutalist“, die Biografie eines fiktiven Architekten und Holocaust-Überlebenden. Die georgische Regisseurin Dea Kulumbegashvili gewann mit dem Drama „April“ über Abtreibung im heutigen Georgien den Jury-Preis. Sie gilt mit Brady als große Entdeckung des diesjährigen Festivals.
Die Schauspielpreise gingen an den Franzosen Vincent Lindon, der in „The Quiet Son“ den besorgten Vater eines Sohns verkörpert, der Nazikreisen verfällt. Ausgezeichnet wurde auch Nicole Kidman, die in „Babygirl“ eine Chefin spielt, die eine Affäre mit ihrem Praktikanten beginnt. Der Preis für das beste Drehbuch wurde an die Brasilianer Murilo Hauser und Heitor Lorega verliehen, die in Walter Salles’ Film „I’m Still Here“ den Fall eines zur Zeit der Militärdiktatur verschleppten Familienvaters rekonstruieren.
Mit dem nach Marcello Mastroianni benannten Preis für ein herausragendes schauspielerisches Talent wurde der 22-jährige Franzose Paul Kircher geehrt, der in der Romanadaption „Leurs enfants après eux“ einen Jugendlichen in der Provinz spielt. In der Sektion Orizzonti konnte die Amerikanerin Sarah Friedland mit ihrem Film „Familiar Touch“ gleich drei Preise einsammeln, darunter für die Regie. Der Hauptpreis der Sektion ging an den rumänischen Film „The New Year That Never Came“ von Bogdan Mureșanu.