Das Düsseldorfer Goethe-Museum stellt mit Entwürfen und Bildern die Fenster des Künstlers Günther Uecker für den Schweriner Dom vor. Unter der Überschrift „Lichtbogen“ geht es von Sonntag bis 17. März um Vorarbeiten für die zehn bis zwölf Meter hohen Fenster, wie das Museum am Mittwoch in Düsseldorf ankündigte. Zwei der blauen Glasfenster wurden 2022 in den Dom eingesetzt, zwei weitere sollen im Herbst dieses Jahres in dem gotischen Gotteshaus der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt werden, wie der 93 Jahre alte Künstler erläuterte. Uecker, Mitbegründer der Künstlergruppe „Zero“, ist vor allem durch seine Nagelbilder bekannt geworden.
Die Düsseldorfer Schau zeigt einen Ausschnitt der insgesamt rund 50 Arbeiten auf Leinwand, die Uecker im verkleinerten Maßstab mit etwa drei Metern Länge schuf. Uecker bezog sich im Presserundgang auf das erste Buch Mose und zitierte aus dem Bibeltext Gottes Wort: „Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken, als Zeichen zwischen mir und der Erde.“
Die Schau im Goethe-Museum zeigt auch zwei kleine Glasfenster in den Farben blau und weiß mit den Maßen 60 mal 90 Zentimeter. Sie sollen die farbliche Wirkung auf Besucher und die Gemeinde des Schweriner Doms veranschaulichen. Weiße Glasflächen seien wichtig, „damit vom Kirchenraum aus auch der Himmel in seinen unterschiedlichen Farben“ gesehen und erkannt werden, erläuterte Uecker. Er habe viel Zeit in dem Gotteshaus in Schwerin verbracht und die verbliebenen Fenster aus dem Mittelalter studiert. „Ich wollte den Fenstern ihr ursprüngliches, farbiges Licht wiedergeben.“
Der Schweriner Dom St. Marien und St. Johannis wurde zwischen 1270 und 1416 errichtet. Er ist eine Bischofskirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland und gehört zu den Hauptwerken der Backsteingotik.
Museumsleiter Wingertszahn wies darauf hin, dass die Düsseldorfer Ausstellung zu den Kirchenfenstern von Uecker Berührungspunkte zum Namensgeber des Museums, Goethe, hat. Die Farbe Blau sei in Goethes Farbenlehre wichtig sowie die Begeisterung des Dichters für die Gotik im Kirchenbau. In einer Vitrine in der Ausstellung im Museum Schloss Jägerhof liegt ein aufgeschlagenes Buch Goethes. Darin heißt es: „Gedichte sind gemalte Fensterscheiben.“