Knapp 1.000 Menschen haben am Samstag im ostsächsischen Görlitz zum vierten Mal den Christopher Street Day gefeiert. Ein Aufzug führte durch das Stadtgebiet auf deutscher Seite und durch das benachbarte polnische Zgorzelec. Ziel des Umzugs war der Elisabethplatz auf deutscher Seite, wo eine Kundgebung und im Anschluss ein Fest stattfanden.
Organisationsleiter Wojciech M. Urlich sprach auf epd-Anfrage von knapp 1.000 Teilnehmenden und einer sehr friedlichen Stimmung ohne Zwischenfälle. Die Polizei bezifferte die Teilnehmerzahl auf mehr als 850 Personen.
Parallel fand auch eine Gegendemonstration unter dem Titel „Heimat und Tradition bewahren, Kinder schützen vor dem Gender-Wahn“ statt, die am Görlitzer Bahnhof startete. Die Teilnehmerzahlen dort bewegten sich laut Polizeisprecher bei etwa 130 Personen. Der Landkreis Görlitz hatte vorab eine Allgemeinverfügung mit Auflagen für die Versammlungsteilnehmenden erlassen.
Der CSD erinnert an einen Aufstand der Homosexuellen-Community im New Yorker Stadtteil Greenwich Village in der Christopher Street, der am 28. Juni 1969 begann. Auslöser waren wiederholte Polizeikontrollen, Übergriffe und anhaltende Diskriminierung.
Laut Abschlussbilanz der Polizei vom Sonntag wurden beim CSD und der Gegendemonstration keine größeren Zwischenfälle festgestellt. Es habe einen durchweg friedlichen Versammlungsverlauf gegeben. Vereinzelt seien Verstöße gegen das sächsische Versammlungsgesetz festgestellt worden, wie etwa Verstöße gegen das Vermummungsverbot.