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Görlitz feiert 500 Jahre Reformation

Mit einem Festgottesdienst in der Görlitzer Peterskirche ist am Sonntag das Jubiläumsjahr zur Einführung der Reformation vor 500 Jahren in der ostsächsischen Stadt eröffnet worden. Unter den Teilnehmern waren der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, Görlitz’ Oberbürgermeister Octavian Ursu und der Görlitzer Landrat Stephan Meyer (alle CDU). Die Predigt hielt der Superintendent des Kirchenkreises Schlesische Oberlausitz, Daniel Schmidt.

Er erinnerte daran, dass damals die ersten Schritte der Reformation in Görlitz und in der Oberlausitz kein gradliniger Weg gewesen waren. Viele Menschen seien über die geforderten Veränderungen empört gewesen. „Protest und Gegenprotest wechselten sich ab. Es war ein zähes Ringen um die richtigen Wege.“

Der Modus der Empörung sei auch heute erste Wahl, wenn es darum gehe, auf die Welt und ihre veränderlichen Anfragen und Krisen zu reagieren, sagte Schmidt. Reformmüdigkeit und Protest gegen Veränderung gehörten zum menschlichen Dasein. Das Verlassen dieses Empörungsmodus sei „harte Arbeit“. Die Geschichte vor 500 Jahren mache aber Hoffnung, „dass das Durchkauen neuer Ideen und Wege, zu lohnenden Zielen führt“.

Unter dem Motto „Bürger.Mut.Glaubenskraft“ sind bis zum Reformationstag am 31. Oktober in und um Görlitz zahlreiche Veranstaltungen wie Vorträge, Podiumsgespräche, kulturhistorische Stadtspaziergänge, Schreibwerkstätten für Jugendliche, Musik, Theater und Ausstellungen zum Thema geplant. Nach Ostern 1525 wurde in der Krypta der Görlitzer Peterskirche erstmals das Abendmahl nach evangelischen Regeln und Verständnis gefeiert.