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Gniffke: “ARD ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor”

Die ARD hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben rund acht Milliarden Euro zur Bruttowertschöpfung in Deutschland beigetragen. Das hat das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifor im Auftrag des öffentlich-rechtlichen Senderverbunds errechnet. Laut der am Mittwoch präsentierten Studie schafft die ARD mit jedem Euro, den sie ausgibt, eine Gesamtwertschöpfung in Höhe von 2,88 Euro. Damit liege die ARD deutlich über dem Durchschnitt der audiovisuellen Medien- und Rundfunkbranche.

Zudem sichere der hauptsächlich über den Rundfunkbeitrag finanzierte Anstaltsverbund mehr als 55.000 Arbeitsplätze außerhalb der eigenen Unternehmen, hieß es weiter. Unter Einrechnung von Teilzeitstellen arbeiteten 2022 rund 22.100 Menschen fest bei der ARD, dazu kommen nach Wifor-Angaben noch mal rund 24.000 freie Mitarbeitende.

“Die Zahlen belegen, wo große Teile des Rundfunkbeitrags hingehen”, so der ARD-Vorsitzende und SWR-Intendant Kai Gniffke. “Die ARD ist in Deutschland ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und verlässlicher Partner der Kreativszene.” Auf diese entfallen laut Gutachten rund 2,4 Milliarden Euro der Bruttowertschöpfung pro Jahr. Sie sicherten dort mehr als 21.000 Arbeitsplätze.

Wifor unterscheidet bei den Zahlen zwischen 2,76 Milliarden Euro an direkten Effekten und 3,66 Milliarden Euro an indirekten Effekten, die durch Beauftragungen außerhalb der ARD anfallen. Die sogenannten induzierten Effekte, wenn ARD-Mitarbeitende ihr bei der ARD verdientes Geld ausgeben, belaufen sich auf weitere 1,53 Milliarden Euro. Dabei frage die ARD Güter und Dienstleistungen zu 97 Prozent und damit fast ausschließlich in Deutschland nach.

“Die ARD und ihr Angebot ist ‘Made in Germany'”, sagte Wifor-Geschäftsführer Dennis Ostwald bei der Vorstellung der Studie. Die Inflation lasse diese Effekte allerdings geringer werden. Seit der ersten Studie dieser Art im Jahr 2015 habe die Inflation insgesamt fast 20 Prozent betragen, während die Einnahmen der ARD im gleichen Zeitraum nur um 4 Prozent gestiegen seien. So habe die ARD vor acht Jahren noch 73.000 weitere Arbeitsplätze außerhalb der eigenen Unternehmen gesichert, so Ostwald.

Um dem zu begegnen, solle weder an Qualität gespart noch das Angebot ausgedünnt werden, so Gniffke. “Wir haben eine dritte Lösung gefunden. Wir teilen uns mehr auf”, sagte der ARD-Vorsitzende und verwies auf die laufenden Kooperationsanstrengungen der Anstalten.