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Globales Kulturbündnis legt “Fair-Culture-Charta” vor

Ein globales Bündnis von Kulturorganisationen fordert menschenwürdige und nachhaltige Arbeitsbedingungen für Kulturschaffende weltweit. Am Dienstag legte das Bündnis in Bonn, koordiniert von der UN-Kulturorganisation Unesco, eine sogenannte Fair-Culture-Charta vor, die als Grundlagendokument von einem internationalen Team im vergangenen Jahr erarbeitet wurde. Die neun Redaktionsmitglieder unter anderem aus Brasilien, Spanien, Marokko, Kanada, Kolumbien und den Philippinen sprechen sich darin für künstlerische Freiheit sowie für faire Arbeitsbedingungen aus. Dazu zählen das Recht auf kollektive Interessensvertretungen, gerechte Vergütungen und eine wirksame Durchsetzung von Urheberrechten im digitalen Raum.

Die Charta im Kulturbereich, die von der internationalen Charta des Fairen Handels inspiriert sei, solle nun Unterstützung durch möglichst viele Unterzeichner weltweit finden, erklärten Vertreter der Deutschen Unesco-Kommission. Dies könnten Organisationen, Institutionen und Einzelpersonen sein. Mit der Unterzeichnung des Dokuments gehe es zunächst um Unterstützung, Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit. Ziel der Charta-Bündnispartner sei es, weitere Instrumente zu schaffen, die langfristig zu einer Art „Gütesiegel“ für bestimmte Bereiche der Kreativwirtschaft führen könnten.

Weiteres Ziel der Charta für faire Kulturarbeit sei ein förderliches politisches Umfeld zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Verlässlichkeit von kulturellen und kreativen Wertschöpfungsketten, hieß es. Der Privatsektor, insbesondere multinationale Unternehmen und Technologiekonzerne, solle stärker in Partnerschaften eingebunden werden, etwa mit Regierungen sowie mit staatlichen und zivilgesellschaftlichen Institutionen. Es gehe um die Umsetzung von Maßnahmen zur Erfüllung von Sorgfaltspflichten. Auch will die Charta zu einer Sensibilisierung von Verbrauchern und Publikum beitragen und die Bedeutung des Schutzes und der Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen vermitteln.

Der Prozess der Erarbeitung der Charta wurde den Angaben nach von einem Beirat begleitet, dem unter anderem die Handelsorganisation Fair Trade International, das Goethe-Institut Deutschland, die International Federation of Musicians und das französische Kulturministerium angehören.