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Glauberg und Heuneburg auf Vorschlagsliste für Unesco-Welterbe

Der Glauberg in Hessen wird zusammen mit der baden-württembergischen Heuneburg und dem Mont Lassois im französischen Burgund auf die deutsche Vorschlagsliste („Tentativliste“) für das Unesco-Welterbe ab 2024 neu aufgenommen. Das haben die zuständigen Ministerinnen und Minister der Länder am Montag bei einer Sondersitzung beschlossen, wie das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Wiesbaden mitteilte.

„Die Heuneburg und der Glauberg sind Teil eines herausragenden Netzwerks frühkeltischer Fürstensitze“, sagten Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn (Grüne) und die baden-württembergische Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi (CDU). Beide Stätten gehörten „zu den bedeutendsten Geländedenkmalen der keltischen Geschichte und waren wirtschaftliche und kulturelle Zentren ihrer Zeit“.

Die Fürstensitze sind ein gemeinsamer Vorschlag von Hessen und Baden-Württemberg mit Beteiligung Frankreichs. Sie entstanden in der frühen Eisenzeit, die in Mitteleuropa das 7. bis 4. Jahrhundert vor Christus umfasst.

Einer gemeinsamen Mitteilung der Deutschen Unesco-Kommission und der Kulturministerkonferenz zufolge wurden insgesamt sieben neue Nominierungen für die deutsche Tentativliste für das Unesco-Welterbe beschlossen. Dazu gehören neben den Fürstensitzen unter anderem der Olympiapark München, die Waldsiedlung Zehlendorf in Berlin und der Fernsehturm Stuttgart. Insgesamt verfügt Deutschland über 52 Welterbestätten.

Außerdem enthalte die Liste den Naturerbeantrag „Grünes Band“. Der Biotopverbund entlang der ehemals deutsch-deutschen Grenze sei auf Antrag Thüringens neu aufgenommen worden, teilte das Thüringer Umweltministerium mit. Bis zur abschließenden Abgabe einer Bewerbung in den kommenden Jahren solle er noch um die „erinnerungskulturelle Dimension“ der Grenzbefestigungen erweitert werden.

Im kommenden Jahr soll die bestehende Vorschlagsliste fortgeschrieben werden. „Bis zur Entscheidung der Unesco, ob Stätten tatsächlich aufgenommen werden, wird es noch einige Jahre dauern“, teilte das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst weiter mit. Nominierungen müssten demnach mindestens ein Jahr in der nationalen Vorschlagsliste eingetragen sein, bevor sie bei der Unesco als Welterbeanträge eingereicht werden können.