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Glaubenskonstrukt aus Konstantins Zeiten

UK 20/2019, Zukunft der Kirche/Theologie (Leitartikel Seite 1: „1000 gute Gründe“; Seite 2: „Die Gottes-story, oder: Alles wird gut“)
Es ist schon erstaunlich, dass die Kirchen einen Kardinalfehler ihrer Verkündigungspraxis übersehen.
Der Fehler liegt eindeutig im selbsterwirkten Gottesbild zu Gunsten eines römischen Kaisers Konstantin seit dem 1. Glaubens-Diktat, der seinesgleichen „göttliche Regenten“, bis zu seinem Aufstieg als Alleinherrscher des Römischen Reiches, sterben ließ. Das erste christliche Konzil 325 nach Christus in Nicäa veranlasst noch eine Verfolgung unter den Christen gegen den Glauben der Arianer, die dem Mailänder Bischof Arian anhingen, dass Jesus ein Sohn Gottes war, wie jeder andere. Die Frauen standen dabei außen vor. Jesus wurde als Pantokrator  „Christos" gekürt und als „Sohn Gottes“ in den Göttlichen Status: „Gott“, „Sohn“und „Heiligen Geist“, dogmatisch gehoben.
Mit diesem Konstantinischen  Glaubensbekenntnis konnte dann Kaiser Konstantin aus den vielen unterschiedlichen Religionen nach und nach zur Machtfestigung mit seinen Bischöfen eine einheitliche Glaubenseinheit etablieren. Wurden die Christen vor Konstantins Alleinmacht noch verfolgt, so wurde nach dem diktierten Glaubenskonstrukt, das die Christenheit bis heute in Gottesdiensten stets runterbeten, ausgestattet.
Diese Geschichte ist heute für sehr viele Intellektuelle wissenschaftlich verbrieft und sollte zum Nachdenken einen Anlass geben, wo die Kirchen stehen und wieviel Wahres in ihrer Religion als „Gottesvertreter" auf Erden, überhaupt noch vorhanden ist und warum die Menschen nach allem und allen dogmatischen Fehlleistungen, ihr heute entfliehen.

Hans Martin Steinhard, Lengerich/Westfalen