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Gläsernes Gotteshaus wird 60

Denkmalgeschützt und viele Fenster mit Blick auf den Kiefernwald: Die evangelische Pfingstbergkirche in Mannheim wird am Wochenende 60 Jahre alt und feiert dies mit mehreren Jubiläumsveranstaltungen. Durch die dominierende Verglasung aller vier Wände gilt das Gotteshaus als einzigartig in Europa, teilte die Evangelische Kirche in Mannheim mit. Damit hole die filigrane Konstruktion des Betonbaus die Natur in den Kirchenraum. Anfangs sei befürchtet worden, dass Gottesdienstbesucher statt auf den Altar zu blicken, die Eichhörnchen im Wald beobachten würden.

Die Pfingstbergkirche mit Pfarr- und Gemeindehaus sowie einem 24 Meter entfernt stehenden Glockenturm entstand in den Jahren 1962-63 nach Plänen des renommierten Mannheimer Architekten Carlfried Mutschler. Am 13. Oktober 1963 wurde die „Glaskirche“ vom damaligen Landesbischof Julius Bender eingeweiht. Beliebt ist sie den Angaben zufolge für Taufen, Hochzeiten und Konzerte.

Am Eingang ist auf einer großen Betonwand der Text des biblischen Pfingstwunders zu lesen. Aus Beton und ebenfalls von Mutschler entworfen sind Altar, Kanzel und Taufbecken. Die Betonstelen hinter dem Altar stammen vom Stuttgarter Bildhauer Otto Herbert Hajek.

Auch wenn die Kirche denkmalgeschützt ist und mehrfach ausgezeichnet wurde, sei das Gebäude jedoch energetisch problematisch, hieß es weiter. Die ungedämmten Fenster könnten nicht geöffnet werden und sorgten im Sommer für hohe Temperaturen und im Winter für spürbare Kühle. Außerdem sei die Kirche nicht barrierefrei. (2409/10.10.2023)