In Rostock gibt es jetzt eine neue Anlaufstelle, die Heranwachsenden nach einer Gewalterfahrung schnelle Hilfe bieten und die psychische Stabilität von Betroffenen und ihren Angehörigen stärken soll. Die am Dienstag eröffnete Traumaambulanz für Kinder und Jugendliche an der Universitätsmedizin Rostock richtet sich an Betroffene von sexualisierter Gewalt, Zeugen schwerer Gewaltverbrechen, Mobbing oder anderen traumatisierenden Erlebnissen, wie die Universitätsmedizin Rostock mitteilte. Durch eine zeitnahe, niedrigschwellige psychologische Erstversorgung sollen psychische Langzeitfolgen verhindert werden.
Laut Katja Wunsch, Leitende Psychologin der Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter an der Universitätsmedizin Rostock, gehören zu den häufigsten psychischen Reaktionen auf Traumatisierungen bei Kindern und Jugendlichen unter anderem Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Angstzustände, Rückschritte in der Entwicklung und belastende Erinnerungen. Umso wichtiger sei eine frühe und gezielte Intervention, bevor sich chronische Folgestörungen entwickeln, hieß es.
Nach Worten von Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) finanziert das Land Mecklenburg-Vorpommern über das Landesamt für Gesundheit und Soziales zwei Erstgespräche in der Traumaambulanz und bei Bedarf bis zu 16 weitere psychotherapeutische Sitzungen. Anschließend greife die gesetzliche Krankenkasse, erklärte Drese.