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Gewalt gegen Polizisten steigt weiter an

Im Jahr 2022 wurden in Bayern 2.967 Polizisten verletzt, darunter 22 Schwerverletzte. Dies sei ein „neuer trauriger Rekordwert“ seit Erstellung der Lagebilder 2010, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Dienstag bei der Eröffnung des „Polizeitags“ in München. Auch für 2023 zeigten erste Trends einen weiteren Anstieg bei der Gewalt gegen Polizeibeamte und andere Einsatzkräfte.

Die Hemmschwelle, Polizisten anzugreifen, sinke seit einigen Jahren immer weiter, sagte Herrmann. Er verurteilte die zunehmende Gewalt scharf und forderte ein Mindestmaß an Respekt vor allen Einsatzkräften: „Wir werden niemals zulassen, dass diejenigen, die für unser aller Sicherheit sorgen, zu ‘Prügelknaben’ gemacht werden.“ Solche Angriffe seien nicht nur physisch verletzend, sondern auch zutiefst demoralisierend. „Wir verfolgen deshalb Gewalt gegen Einsatzkräfte konsequent.“ Unter anderem sei die Mindeststrafe für tätliche Angriffe auf Polizisten auf drei Monate Freiheitsstrafe angehoben worden.

Um Polizeibeamte verstärkt zu schützen und zu unterstützen gebe es ein breites Angebot, etwa den Polizeiärztlichen Dienst, den Zentralen Psychologischen Dienst, den Polizeilichen Sozialen Dienst sowie Polizeiseelsorger, erläuterte der Innenminister. Außerdem fänden Aus- und Fortbildungen statt, etwa regelmäßige Einsatztrainings mit hochmodernem Trainingsequipment. In die Ausstattung der Polizeikräfte, etwa in Schutzausrüstung, Dienstwaffen oder Body Cams, sei in den vergangenen Jahren ebenfalls erheblich investiert worden, so Herrmann.

Seit 2008 sind den Angaben zufolge 8.000 zusätzliche Stellen für die bayerische Polizei geschaffen worden. Die heute 45.000 Stellen sollen laut Koalitionsvertrag bis 2028 um weitere 2.000 bei Polizei und Grenzpolizei aufgestockt werden. (00/3968/05.12.2023)