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Geteiltes Echo auf Lauterbachs Stiko-Pläne

Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Neuaufstellung der Ständigen Impfkommission (Stiko) stößt auf ein geteiltes Echo. Lauterbach plant, die bisher unbefristete Anzahl der Amtsperioden auf drei zu begrenzen, wie die „Augsburger Allgemeine“ (Donnerstag) unter Berufung auf den amtierenden Stiko-Vorsitzenden Thomas Mertens aus Ulm berichtet. Demnach müssten womöglich zwölf Mitglieder aus dem maximal 18 Köpfe zählenden Gremium im Februar ausscheiden.

Ein Ministeriumssprecher sagte der Zeitung, die Neuberufung der Stiko werde aktuell vorbereitet. Der aktuelle Berufungszeitraum laufe im Februar 2024 aus. Eine Amtsperiode der ehrenamtlich tätigen Stiko-Mitglieder dauert üblicherweise drei Jahre, in der Corona-Pandemie war sie zuletzt um ein Jahr verlängert worden. Die von Lauterbach geplanten Befristungen seien in der Wissenschaft durchaus üblich; so könne frisches Wissen in die Kommissionen gebracht werden. In Stiko-Kreisen werde das auch so anerkannt.

Kritik an Lauterbachs Vorgehen gebe es aber an der Art und Weise des Vorgehens, schreibt die Zeitung: Lauterbach habe die Stiko-Mitglieder erst wenige Tage vor ihrer bisher letzten Sitzung am 6. November informieren lassen – per Telefon und von einer Mitarbeiterin. In der Kommission ist von „Stillosigkeit“ die Rede. Das Bundesgesundheitsministerium lobte die bisherige Arbeit der Stiko. An den Grundprinzipien der Stiko – der Anbindung ans Robert Koch-Institut und deren Unabhängigkeit – werde man festhalten

Der aktuelle Stiko-Vorsitzende und emeritierte Virologie-Professor der Uni Ulm, Mertens, hatte seinen Rückzug aus dem Gremium bereits unabhängig von den Plänen Lauterbachs vor einiger Zeit angekündigt. (00/3813/23.11.2023)