Sexkauf verbieten, Prostituierte entkriminalisieren – das sieht das sogenannte Nordische Modell vor. Gesundheitsministerin Warken ist für die Einführung. Aktuell sei Deutschland “das Bordell Europas”.
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) spricht sich für ein Sexkaufverbot in Deutschland aus. Deutschland brauche ein solches strafbewehrtes Verbot, wie es andere Länder bereits hätten, sagte Warken der “Rheinischen Post”. Prostituierte sollten straffrei bleiben und umfassende Ausstiegshilfen erhalten. “Deutschland darf nicht länger das Bordell Europas sein”, pflichtete Warken ihrer Parteikollegin und Bundestagspräsidentin Julia Klöckner bei.
Die Vorsitzende der Frauen Union sprach sich für das sogenannte Nordische Modell aus. Dieses stellt den Kauf sexueller Dienstleistungen sowie deren organisierte Vermittlung unter Strafe – entkriminalisiert aber die Prostituierten selbst und bietet ihnen umfassende Unterstützung beim Ausstieg und Neuanfang. Schweden, Norwegen, Island, Kanada, Nordirland, Frankreich, Irland und Israel setzten den Ansatz bereits um.