Am Montag ist Welt-Aids-Tag. Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach ruft deshalb dazu auf, sich bei Risikokontakten so früh wie möglich auf eine Infektion testen zu lassen. Außerdem verweist sie auf Hilfsangebote.
Je früher HIV-Diagnosen gestellt werden, desto besser sind die betroffenen Menschen zu behandeln – darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) am Sonntag in München hingewiesen. Zum Welt-Aids-Tag am Montag sagte sie: “Noch immer erfolgt ein Teil der HIV-Diagnosen leider sehr spät. Dabei ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend.” Medikamente unterdrückten die Vermehrung der Viren im Körper und verhinderten bei rechtzeitigem Therapiebeginn das Auftreten von Aids. Überdies verringerten sie die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung des HI-Virus deutlich.
Nach aktuellen Schätzungen des Robert-Koch-Instituts infizierten sich 2024 rund 290 Menschen in Bayern neu mit dem HI-Virus, wie es weiter hieß. Mit geschätzt 15 zusätzlichen Neuinfektionen im Vergleich zu 2023 sei die Zahl der Neuinfektionen weitgehend stabil. Ende 2024 hätten rund 12.400 Menschen in Bayern mit HIV gelebt, in Deutschland ungefähr 97.700. Bundesweit sind laut Schätzungen etwa 8.200 HIV-Infektionen noch nicht diagnostiziert.
Die Ministerin erklärte: “Eine HIV-Infektion ist zwar mittlerweile behandelbar. Eine Heilung wird allerdings nur in äußerst seltenen Ausnahmen beobachtet. Es ist deshalb wichtig, sich bei Risikokontakten so früh wie möglich testen zu lassen.” Damit schütze man sich selbst und andere.
In Bayern gibt es laut Mitteilung umfassende Unterstützungsangebote und niedrigschwellige Testmöglichkeiten in Sachen HIV. In den vergangenen Jahrzehnten hat der Freistaat demnach ein flächendeckendes Unterstützungsnetzwerk etabliert, das auf Prävention, Beratung und Hilfe setzt. Dazu gehören unter anderem neun psychosoziale Aids-Beratungsstellen, die 76 Gesundheitsämter und eine Vielzahl weiterer Angebote wie das Bayerische Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung.