Krank zur Arbeit gehen, um finanzielle Einbußen zu vermeiden – oder lieber einen Karenztag nehmen und auf Geld verzichten? Die Debatte um Lohnfortzahlung geht weiter.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lehnt einen unbezahlten Karenztag im Falle einer Krankmeldung ab. “Es ist eine Idee, die geht zulasten der Arbeitnehmer”, sagte er dem MDR (Donnerstag). Jene, die sich einen Lohnausfall nicht leisten könnten, würden sich zur Arbeit schleppen, so der Minister.
Dies gefährde auch die Gesundheit anderer. “Wenn sie mit einer Covid-Erkrankung zur Arbeit gehen und infizieren die Mitarbeiterin, die dann möglicherweise an Long Covid erkrankt, dann ist niemandem geholfen”, sagte Lauterbach.
Dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern einen höheren Krankenstand habe, sei auf Langzeiterkrankte mit psychischen Problemen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. “Blaumachen” spiele in der Praxis hingegen kaum eine Rolle.