Das oberste israelische Gericht will sich am Donnerstag mit dem Zugang internationaler Medienvertreter nach Gaza befassen. Der Verband der Auslandspresse in Israel begrüßt den Schritt.
Im Streit um einen Medienzugang zum Gazastreifen soll es am Donnerstag eine Anhörung vor dem obersten israelischen Gericht geben. “Es ist höchste Zeit, dass Israel die Sperre aufhebt und uns ermöglicht, unsere Arbeit gemeinsam mit unseren palästinensischen Kollegen zu tun”, sagte die Vorsitzende des Verbands der Auslandspresse in Israel und den palästinensischen Gebieten (FPA) laut einer Mitteilung von Mittwoch.
Die Lobbygruppe kämpft seit rund zwei Jahren für einen freien und unabhängigen Zugang von Journalisten zu dem Kriegsgebiet. Die FPA bezeichnete die Anhörung als “längst überfällig”. In der Vergangenheit waren angesetzte Termine wiederholt auf Drängen der israelischen Regierung verschoben worden. Israel hindert ausländische Journalisten seit Beginn des Gazakriegs im Oktober 2023 am unabhängigen Betreten des Kriegsgebiets. Dies behindere die Berichterstattung über den verheerenden Konflikt erheblich, so die FPA.
Der durch den Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 ausgelöste Krieg gehört zu den tödlichsten Konflikten für Medienschaffende in der modernen Geschichte. Seit Beginn der Kampfhandlungen wurden nach Angaben des Verbands mindestens 200 palästinensische Journalisten im Gazastreifen durch israelischen Beschuss getötet. So waren am Wochenende auch Mitarbeiter des ZDF im Gazastreifen ums Leben gekommen.
Die FPA und weitere Journalistenverbände werfen Israel vor, palästinensische Journalisten gezielt ins Visier zu nehmen und bekannte Sendeorte von Medienvertretern gezielt zu bombardieren. Israel wiederum warf Journalisten im Gazastreifen wiederholt vor, Mitglieder von Terrororganisationen zu sein und mit der Hamas zusammenzuarbeiten. Dies gilt besonders für den internationalen Nachrichtensender Al Dschasira, der diese Vorwürfe mehrfach kategorisch zurückgewiesen hat. Medienorganisationen wie das Internationale Komitee zum Schutz von Journalisten kritisieren immer wieder, dass Israel Journalisten ohne glaubwürdige Beweise als Militante bezeichne.