Nach einem Messerangriff am Hamburger Hauptbahnhof mit zahlreichen Verletzten beginnt am Dienstag (12 Uhr) am Landgericht Hamburg die Hauptverhandlung im sogenannten Sicherungsverfahren gegen eine 39-Jährige. Ihr wird vorgeworfen, am 23. Mai mit einem Gemüsemesser wahllos in Richtung zahlreicher Reisenden und Passanten gestochen haben. Wie die Pressestelle der Staatsanwaltschaften am Freitag mitteilte, soll die Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
Bei dem Angriff erlitten den Angaben zufolge 15 Menschen zum Teil erhebliche Schnitt- oder Stichverletzungen. Die Betroffenen befanden sich zum Zeitpunkt des Angriffs überwiegend im Bereich der Bahngleise 13 und 14. Laut damaliger Auskunft der Staatsanwaltschaften Hamburg räumte die 39-Jährige die Tathandlungen ein. Sachverständige kamen später zur Einschätzung, dass die Frau im Zustand der Schuldunfähigkeit gehandelt habe.
Die Staatsanwaltschaft Hamburg beantragte beim Landgericht Hamburg, ein Sicherungsverfahren mit dem Ziel durchzuführen, die Beschuldigte in einem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen. In der Antragsschrift wurden ihr unter anderem versuchter Totschlag in 21 Fällen, davon in 15 Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, vorgeworfen.
Darüber hinaus soll die Frau bereits im Januar versucht haben, ihren Vater mit einer Schere zu töten. Im Februar soll sie am Hamburger Flughafen einem Kind gegenüber gewalttätig geworden sein. In einer psychiatrischen Klinik soll sie eine Mitpatientin angegriffen haben.
Die 39-Jährige leide an einer mit Realitätsverkennung einhergehenden paranoiden Schizophrenie, hieß es von der Staatsanwaltschaft.