Es ist einer der bedeutendsten sakralen Kunstschätze Europas: Das Borghoster Stiftskreuz wurde vor elf Jahren gestohlen und kommt nun in seine Heimat zurück. Wie das kostbare Stück künftig aufbewahrt wird.
Ein 2013 geraubtes kostbares Kreuz kehrt am Samstag ins münsterländische Steinfurt-Borghorst zurück. Zur Rückgabe des Borghorster Stiftskreuzes feiert Bischof Felix Genn einen Gottesdienst in der frisch renovierten Nikomedes-Kirche, wie das katholische Bistum Münster mitteilte. “Ich freue mich, dass dieses wunderbare, einzigartige und weithin bekannte Kreuz endlich nach Borghorst zurückkehrt, wo es für viele Menschen noch mal eine besondere, eine identitätsstiftende Bedeutung hat”, erklärte Genn.
Das nur rund 40 Zentimeter goldene, mit Schmucksteinen besetzte Kreuz gehört laut Bistum zu den bedeutendsten sakralen Kunstschätzen Europas. Es stammt aus dem 11. Jahrhundert und gehörte zum Kirchenschatz des früheren Stifts Borghorst, einer religiösen Lebensgemeinschaft adeliger Frauen. Das Kreuz war im Oktober 2013 aus einer gesicherten Glasvitrine in der Kirche gestohlen worden. Das Landgericht Münster verurteilte 2015 drei Täter zu mehrjährigen Freiheitsstrafen, das Kreuz blieb jedoch verschwunden. Erst im Februar 2017 wurde es an einen vom Bistum beauftragten Rechtsanwalt in Bremen übergeben – und nach Münster gebracht.
Der Kunstschatz wird den Angaben zufolge künftig in einem neu geschaffenen Gebetsraum im Eingangsbereich der Kirche präsentiert. Sie sei so platziert, dass das Kreuz sowohl im Gebetsraum als auch im großen Kirchenraum zu sehen sei. Es soll in der Vitrine fest verankert werden und künftig nicht mehr so oft wie früher für Ausstellungen verliehen werden.
Das Stiftskreuz wird als Vortragekreuz präsentiert, also auf einen Stab gesetzt. Zum Einsatz bei Gottesdiensten wird es nicht mehr kommen. “Dafür ist es zu wertvoll”, erklärt Martin Kaspar von der Kunstpflege des Bistums Münster.
Der Gottesdienst zur Rückkehr des Kreuzes und zur Wiedereröffnung der Nikomedes-Kirche nach dem Umbau beginnt am Samstag um 17.00 Uhr. Er wird live auf der Internetseite des Bistums Münster gestreamt.