Artikel teilen:

Generalvikar Pfeffer stellt sich Hetze gegen queere Menschen entgegen

Der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer weist Hass gegen queere Menschen klar zurück. Welche Konsequenzen er für die Kirche fordert.

Essens Generalvikar Klaus Pfeffer hat sich queerfeindlichen Kommentatoren in Sozialen Medien entgegengestellt. In einem Facebook-Beitrag auf seinem Profil erklärte er am Montag, es sei wichtig, “laut und deutlich zu widersprechen, wenn Gott oder die Bibel benutzt und missbraucht werden, um Hass gegen queere Menschen zu schüren und ihre persönliche Würde mit Füßen zu treten”.

Über seine Social-Media-Kanäle hatte das Bistum Essen über Jens Watteroth berichtet, einen Priester in Bochum-Wattenscheid, der sich offen zu seiner Homosexualität bekannt hat. Er habe nach seinem Outing viel Unterstützung bekommen und fühle sich frei damit, in seiner Pfarrei offen über seine Homosexualität sprechen zu können. Doch noch immer erlebe er auch Unverständnis und fordere daher mehr Toleranz und Selbstverständlichkeit, schreibt das Bistum.

“Mit Jens Watteroth hat ein Priester unseres Bistums viel Mut bewiesen, als er sich zu seiner Homosexualität bekannte”, schreibt der Generalvikar dazu. In den vergangenen Jahren hätten das bereits andere kirchliche Mitarbeitende getan “und damit auch viele andere Menschen in unserer Kirche – und darüber hinaus – ermutigt, die eigene sexuelle Orientierung und Identität nicht länger zu verbergen”. Pfeffer erklärt dazu: “Es ist so wichtig, Diskriminierung und Ausgrenzung zu überwinden!”

Er ergänzt: “Das zeigen nun leider ganz besonders die teilweise erschreckenden Kommentare unter dem aktuellen Statement von Pastor Watteroth auf den Social-Media-Plattformen unseres Bistums. Da wird mit aufgeregten ‘Sünde, Sünde!’-Rufen nur so um sich geworfen; Zitate aus dem Alten Testament werden in fundamentalistischer Manier aus dem Zusammenhang gerissen, um mit Gottes Fluch und sogar der Todesstrafe zu drohen – einfach nur unfassbar.” Auch das ganze Bistum Essen werde als “nicht mehr katholisch” diskreditiert.

Pfeffer schlussfolgert: “Hier zeigt sich einmal mehr, wie überfällig eine Erneuerung der römisch-katholischen Sexualmoral ist.” Der Generalvikar sprach allen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Identität persönlich angegriffenen Menschen seine Solidarität aus und betonte, die ebenfalls vorhandenen wohlwollenden und unterstützenden Kommentare brauche es auch.