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Gender Pay Gap in Hessen größer als bundesweit

Frauen haben in diesem Jahr in Deutschland pro Stunde durchschnittlich 16 Prozent weniger verdient als Männer. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, erhielten Frauen mit 22,81 Euro einen um 4,24 Euro geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdienst als Männer (27,05 Euro). Im Vergleich zum Vorjahr blieb dieser sogenannte unbereinigte Gender Pay Gap konstant. In Hessen bleibt die Verdienstlücke wie 2024 mit 19 Prozent höher. Laut dem Statistischem Landesamt haben Männer 2025 in Hessen 29,75 Euro verdient und damit 5,54 Euro mehr als Frauen (24,21 Euro).

Nach wie vor gibt es bei der Lohnlücke große Unterschiede zwischen Ost und West: In Ostdeutschland lag sie 2025 bei 5 Prozent, in Westdeutschland bei 17 Prozent.

Bei der Berechnung ist der Bereich „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung“ nicht berücksichtigt. Bezieht man ihn mit ein, lag der unbereinigte Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern im Jahr 2025 bei 15 Prozent. Der niedrigere Wert ist darauf zurückzuführen, dass im öffentlichen Dienst deutlich geringere Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern bestehen.

Beim unbereinigten Gender Pay Gap lassen sich den Angaben zufolge 60 Prozent der Verdienstlücke durch unterschiedliche Arten der Beschäftigung erklären. Ein wesentlicher Faktor ist, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten, was in der Regel mit geringeren Bruttostundenverdiensten einhergeht. Hierauf sind 19 Prozent der Verdienstlücke zurückzuführen. Zudem sind Frauen häufiger in Branchen und Berufen tätig, in denen allgemein geringer entlohnt wird, was rund 18 Prozent des Verdienstunterschieds erklärt. Etwa 13 Prozent der Verdienstlücke (0,55 Euro) lassen sich durch das Anforderungsniveau des Berufs erklären.

Die verbleibenden 40 Prozent des Verdienstunterschieds können den Angaben zufolge nicht durch die im Schätzmodell verfügbaren Merkmale erklärt werden. Dieser unerklärte Teil entspricht dem bereinigten Gender Pay Gap. Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen im Durchschnitt auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie im Jahr 2025 pro Stunde 6 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.

In Hessen haben Frauen und Männer bis zum Alter von 25 Jahren im Durchschnitt gleich viel verdient. Danach zeigte sich den Angaben zufolge ein zunehmender Verdienstunterschied: Bei den 25- bis 29-Jährigen hatten Männer im Schnitt einen um 5 Prozent höheren Bruttostundenverdienst als Frauen. Ab dem durchschnittlichen Alter von Frauen bei der Geburt ihres ersten Kindes (30,6 Jahre) stieg der Verdienstunterschied laut Statistik „deutlich an“. Dies weise auf den Einfluss von familienbedingten Erwerbsunterbrechungen hin. Am größten sei der Gender Pay Gap mit 28 Prozent bei den 60- bis 64-Jährigen.