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Gemischte Reaktionen auf Tod des iranischen Präsidenten Raisi

Nach einer stundenlangen Suchaktion in unwegsamem Gelände herrschte am Montag Gewissheit: Irans Präsident ist beim Absturz seines Helikopters ums Leben gekommen. Nicht überall sorgt das für Trauer und Anteilnahme.

Der Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi (63) bei einem Helikopterabsturz hat unterschiedliche Reaktionen bei Staats- und Regierungschefs in aller Welt ausgelöst. Während sich Verbündete der autoritär regierten Islamischen Republik am Montag bestürzt äußerten, reagierte der Westen eher zurückhaltend. Von der Bundesregierung gab es zunächst keine Stellungnahme.

Raisi war seit 2021 iranischer Präsident und galt als konservativer Hardliner innerhalb des islamischen Regimes. Menschenrechtler warfen dem Juristen und Kleriker vor, für zahlreiche Verhaftungen und Hinrichtungen von Dissidenten verantwortlich gewesen zu sein.

Der russische Präsident Wladimir Putin lobte Raisi als “wahren Freund Russlands”, der einen unschätzbaren persönlichen Beitrag zur Entwicklung der gegenseitigen Beziehungen geleistet habe. Chinas Präsident Xi Jinping sprach von einem bedauerlichen Tod: “Das chinesische Volk hat einen guten Freund verloren.” Mehrere Staaten der arabischen Welt äußerten sich ähnlich.

In Europa fielen die Reaktionen auf den Tod Raisis verhalten aus. Etliche Staatschefs äußerten sich überhaupt nicht. Im Namen der EU kondolierte der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, mit einem knappen Posting auf der Online-Plattform X. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die aktuell den Vorsitz der G7-Staaten innehat, brachte in einem TV-Statement ihre Solidarität zum Ausdruck.

Präsident Raisi und sein Außenminister Hussein Amirabdollahian waren am Sonntag beim Absturz eines Hubschraubers im Iran ums Leben gekommen. Nach einer aufwendigen Suchaktion wurde das Wrack am Montag gefunden. Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei ordnete eine fünftägige Staatstrauer an. Raisis Amtsgeschäfte übernimmt vorübergehend der bisherige Vize-Staatspräsident Mohammed Mokhber. Dieser hat nun 50 Tage Zeit, um Neuwahlen zu organisieren.

Irans Erzfeind Israel vermied es zunächst, sich offiziell zu dem tödlichen Helikopter-Absturz zu äußern. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass die Regierung nichts mit dem Verfall zu tun habe. In Sozialen Netzwerken wurde derweil darüber spekuliert, ob Sabotage, schlechtes Wetter oder ein technischer Defekt Ursache für den Absturz gewesen sein könnte. Die Untersuchungen hierzu dauern an.