Die Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes zeigt vom 24. bis 30. Oktober in Osnabrück erstmals die Wanderausstellung „Kein Ort für Kinder“. Sie dokumentiert in den Räumen des Flüchtlingshilfevereins Exil anhand von Fotos, wie geflüchtete Kinder und Jugendliche das Leben in einer Erstaufnahmeeinrichtung wahrnehmen, wie die Organisation am Dienstag mitteilte. Die Bilder haben die Heranwachsenden selbst aufgenommen.
Die Schau ist den Angaben zufolge in Kooperation mit dem Exil-Verein entstanden. Dieser bietet für Kinder und Jugendliche in der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Bramsche-Hesepe bei Osnabrück regelmäßig Freizeitbeschäftigungen an. Die Ehrenamtlichen haben die jungen Menschen aufgefordert, ihren Alltag mit Einwegkameras zu dokumentieren, erläuterte Exil-Geschäftsführerin Sara Josef.
Die entstandenen und für die Ausstellung aufbereiteten Bilder gäben Einblicke in das Leben der Kinder zwischen Ankommen, Warten und Hoffnung. „Die Fotos zeigen, was Statistiken nicht erzählen: wie Kinder in Unterkünften leben, spielen, träumen – und wie sehr sie sich Normalität wünschen.“
Terre des Hommes unterstreicht die politische Bedeutung der Ausstellung. Das europäische Asylsystem verschlechtere die Bedingungen für Geflüchtete und auch für schutzsuchende Kinder zunehmend, betonte Pressesprecher Wolf-Christian Ramm. Um Asylverfahren zu zentralisieren und Menschen schneller abzuschieben, seien zahlreiche asyl- und aufenthaltsrechtliche Regelungen verschärft worden. „Mit dieser Ausstellung möchten wir aufrütteln und zugleich Mut machen, sich für bessere Perspektiven einzusetzen.“