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Gedenktafel für Spanierinnen in Ravensbrück

In der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück erinnert künftig eine Gedenktafel an die mehr als 170 unter dem NS-Regime in das Konzentrationslager verschleppten Frauen aus Spanien. Die Bronzetafel wurde am Donnerstag vom spanischen Minister für Territorialpolitik und Erinnerungskultur, Angel Victor Torres (PSOE), enthüllt, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten im Anschluss mit. Die Frauen seien vor allem wegen Widerstandsaktivitäten gegen die nationalsozialistische Besatzung in Frankreich verhaftet und inhaftiert worden.

Torres erklärte, es sei die Pflicht und Berufung der spanischen Regierung, „das Andenken an die Opfer wiederherzustellen und die Grundsätze der Wahrheit, Gerechtigkeit, Wiedergutmachung und Nichtwiederholung zu wahren“. Gedenkstättenleiterin Andrea Genest betonte, die Spanierinnen hätten schwere Lebensbedingungen im Lager gehabt, weil sie eine relativ kleine Gruppe gewesen seien. Der Blick in die Geschichte zeige, wie stark der Widerstand gegen den Nationalsozialismus europäisch verbunden gewesen sei.

Der erste Transport mit Spanierinnen traf den Angaben zufolge im Dezember 1943 im KZ Ravensbrück ein. Sie seien zuvor als Jüdinnen mit ihren Kindern im besetzten Belgien festgenommen worden. Die Mehrzahl der in Ravensbrück inhaftierten Spanierinnen, 120 Frauen, sei im französischen Exil verhaftet worden. Viele von ihnen seien Kommunistinnen, manche Anarchistinnen gewesen. Sie hätten zumeist ab 1936 im Spanischen Bürgerkrieg gekämpft und seien nach der Errichtung der Franco-Diktatur 1939 nach Frankreich geflohen.