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Gedenkkirchen-Leiter kritisiert Drohungen gegen Gedenkstättenleiter

Der Leiter der zentralen Gedenkkirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die Opfer des Nationalsozialismus, Björn Mensing, hat die Anfeindungen gegen den Leiter der KZ-Gedenkstätte Buchenwald, Jens-Christian Wagner, scharf kritisiert. Der Pfarrer der Dachauer Versöhnungskirche forderte die Menschen in Thüringen und Sachsen am Dienstag auf, am kommenden Sonntag zur Landtagswahl zu gehen und eine „demokratische Partei und ihre Kandidaten“ zu wählen.

Mensing solidarisierte sich mit Wagner und unterstützt nach eigenen Worten den bundesweiten Appell der Aktionsgemeinschaft der KZ-Gedenkstätten gegen die Zunahme von Rassismus, Antisemitismus und Fremdenhass in Deutschland. In dem Appell werden auch Drohungen gegen Wagner verurteilt, der zuvor die AfD in Thüringen kritisiert hatte. Zu den rund 50 Unterzeichnern des Appells zählen Vertreter von Gedenkstätten, Stiftungen und der Kirche. Sie wollen damit ein Zeichen gegen Geschichtsrevisionismus und Diskriminierung setzen.

Bislang unbekannte Täter hatten Wagners Porträt auf eine Todesmarschstele geklebt. Die Stele erinnert an die Opfer der Todesmärsche aus den Lagern des KZ-Komplexes Mittelbau-Dora. Das hatte Wagner am 20. August auf dem Internetdienst X selbst bekannt gemacht. Der Leiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora gehört zu den Unterstützern einer Kampagne, die ein AfD-Verbotsverfahren fordert. In einem Brief an 350.000 Haushalte warnte er die Thüringer Wähler vor einem „Geschichtsrevisionismus“ der AfD.