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Gedenkstätten-Stiftung stützt Landeszentrale für politische Bildung

Die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt hat die Forderung der AfD-Landtagsfraktion zur Abschaffung der Landeszentrale für politische Bildung scharf kritisiert. Stiftungsdirektor Kai Langer bezeichnete einen entsprechenden Antrag der AfD-Landtagsfraktion, der in dieser Woche im Parlament diskutiert werden soll, am Mittwoch als „gezielten Angriff auf die demokratische Kultur“.

Mit vielfältigen Angeboten trage die Landeszentrale wesentlich zur außerschulischen Bildungsarbeit, gesellschaftlicher Teilhabe und internationaler Verständigung bei, meinte Langer. Gerade auf dem Feld der Erinnerungskultur fördere sie viele bedeutsame Projekte, die insbesondere Jugendlichen eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte ermöglichten. Dazu zähle etwa die Förderung von Gedenkstättenfahrten für Schulklassen aus Sachsen-Anhalt.

Die AfD-Fraktion hatte Mitte Januar im Magdeburger Landtag den Antrag gestellt, die Landeszentrale für politische Bildung abzuschaffen. Sie wirft ihr vor, einseitig linke Institutionen und Vereine zu fördern und zugleich konservative und traditionsbewusste Ansichten und Werte zu delegitimieren.

Stattdessen fordert die AfD, ein „Landesinstitut für staatspolitische Bildung und kulturelle Identität“ zu errichten, das unter anderem die Identifikation mit Heimat und Tradition fördern soll. Langer sagte, diese Initiative ziele darauf ab, einen identitären Kulturbegriff zu etablieren, die deutsche Nationalgeschichte einseitig zu verklären und die Verbrechen des Nationalsozialismus zu relativieren.