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Gedenkstätte Ravensbrück setzt auf digitale Formen des Erzählens

Wie lässt sich zeitgemäß vor der NS-Zeit warnen? Bei der Gedenkstätte Ravensbrück greift man auf digitale Vermittlungsformate zur regionalen NS-Geschichte zurück. Dazu dient das Projekt “überLEBENSWEGE”.

In der Gedenkstätte Ravensbrück werden im Rahmen des Projekts “überLEBENSWEGE” neue digitale Formen des Erzählens und Vermittelns von NS-Unrecht erfahrbar. “Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Jugendlichen sowie technikaffinen und pädagogischen Expertinnen und Experten eröffnet neue Perspektiven für die regionale Geschichtsvermittlung”, sagte die Leiterin der Gedenkstätte, Andrea Genest, am Montag.

Im Rahmen des Projekts entstehe eine sichtbare Vernetzung von Lern- und Gedenkstätten im ländlichen Raum und ein bleibender, frei zugänglicher “Kreativpool” für Schulen, Zivilgesellschaft, Fachleute und Erinnerungsmotivierte, so Genest weiter. “Solche innovativen Vermittlungsformate zur Geschichte der nationalsozialistischen Verbrechen sind heute notwendiger denn je, um gerade junge Menschen gegen homogene Gesellschaftsmodelle und Geschichtsrevisionismus zu wappnen.”

Angeleitet von Experten haben Jugendliche im Rahmen des Projekts das Schicksal von NS-Verfolgten sowie die gesellschaftliche und politische Aufarbeitung erforscht und medial aufbereitet. Im Fokus standen dabei Sinti und Roma, Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen, Jugendliche, die der NS-Zwangserziehung zum Opfer fielen, sowie KZ-Häftlinge, die zur Zwangsarbeit in Außenlagern gezwungen wurden.