In unmittelbarer Nähe des Delme-Klinikums in Delmenhorst ist am Dienstag eine Gedenkstätte für die Opfer des Patientenmörders Niels Högel eingeweiht worden. Auf einer Plakette, die an einem Findling montiert ist, steht: „Aus ihrem und unserem Leben gerissen… In öffentlichem Gedenken an die vielen schutzlosen Patienten, die ein Krankenpfleger im städtischen Klinikum Delmenhorst in den Jahren 2003 bis 2005 ermordet hat, sowie den schwer verletzten Überlebenden. Wir werden euch und das, was hier passiert ist, nie vergessen und immer daran erinnern!“
Der frühere Krankenpfleger hatte zwischen 2002 und 2005 im damaligen Delmenhorster Krankenhaus gearbeitet und in dieser Zeit Patienten mit Herzmedikamenten vergiftet, um sie reanimieren zu können. Am 6. Juni 2019 wurde er vom Oldenburger Landgericht wegen insgesamt 85 Morden im Klinikum Oldenburg und im Krankenhaus Delmenhorst zu lebenslanger Haft verurteilt.
Auch wenn dieser Gedenkort erst knapp 20 Jahre nach dem letzten Mord errichtet worden sei, sei er nun dankbar und zufrieden, sagte der Sprecher der Hinterbliebenen, Christian Marbach: „Gedenken braucht Zeit.“ Die Gedenkstätte sei schlicht und doch würdig und angemessen. Enttäuscht sei er von den Verantwortlichen im Klinikum Oldenburg. Dort gebe es noch keine Gedenkstätte.