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Gedenkstätte Auschwitz reguliert Ticketvergabe wegen Besucherandrang

Weil Reiseveranstalter ganze Besuchergruppen “blind” vor dem Auschwitz-Museum in Polen absetzen, sieht sich die Leitung gezwungen, die Einlassregeln zu verschärfen.

Wegen großen Besucherandrangs schränkt die Gedenkstätte des früheren NS-Vernichtungslagers Auschwitz die Vergabe von Eintrittskarten ein. So sollen kostenlose Tickets für Einzelbesucher ohne Führung ab Mai nur noch vorab über die offizielle Website erhältlich sein, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung. Reservierungen können demnach 90 bis sieben Tage vor dem geplanten Besuch vorgenommen werden.

Es gehe darum, Komfort und Sicherheit der Besucher zu gewährleisten, sagte Andrzej Kacorzyk, stellvertretender Direktor der Gedenkstätte Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau. Die Anlage in Polen erlebe derzeit einen Andrang, der den aus dem Rekordjahr 2019 teils übertreffe. Damals kamen insgesamt mehr als zwei Millionen Menschen.

Kacorzyk verwies auf etliche Fälle, in denen Reisende ohne Reservierung von verschiedenen Unternehmen “blind” zum Museum gebracht worden seien. Manche hätten viel Geld dafür bezahlt. Diese Personen würden von den Reiseveranstaltern bisweilen in großen Gruppen vor der Warteschlange für kostenlose Tickets abgesetzt. Wenn es keine Eintrittskarten mehr gebe, sei die Enttäuschung groß – und die Schuld werde dem Museum gegeben. Derlei Unannehmlichkeiten wolle man durch die neue Einlassregelung vermeiden.