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Gedenken für getöteten Punker attackiert

Im sächsischen Hohenstein-Ernstthal im Landkreis Zwickau haben am Donnerstag rund 300 Menschen an den 25. Todestag des jungen Punkers Patrick Thürmer mit einem Gedenkmarsch erinnert. Ihnen hätten sich rund 100 Gegendemonstranten aus dem augenscheinlich rechten Lager entgegengestellt, teilte die Polizeidirektion Zwickau am Donnerstagabend mit. Neun Straftaten seien festgestellt worden, darunter Beleidigungen und das Verwenden verfassungswidriger Symbole.

In sechs Fällen seien Tatverdächtige ermittelt worden, hieß es. Größere Zwischenfälle habe es nicht gegeben. Die Polizei stellte nach eigenen Angaben aber zudem fest, dass die Gedenktafel fehle, die an das Gewaltverbrechen gegen Thürmer erinnert. Eine weitere Tafel sei beschädigt worden. Der Staatsschutz habe dazu Ermittlungen aufgenommen.

Der 17-jährige Thürmer war in der Nacht zum 2. Oktober 1999 auf dem Heimweg von einem Punkfestival in Hohenstein-Ernstthal mutmaßlich von Neonazis angegriffen und derart verprügelt worden, dass er an seinen Verletzungen starb. Zum Gedenkmarsch aufgerufen hatte das Bündnis „Chemnitz Nazifrei“.