Artikel teilen

Gedenken an Wende in Rudolstadt

Das 35. Jubiläum der friedlichen Revolution in der ehemaligen DDR wird in Rudolstadt ein ganzes Wochenende lang gefeiert. Am Samstagabend sind dabei in der Lutherkirche Film- und Tonaufnahmen aus den entscheidenden Tagen von 1989 zu sehen und zu hören, wie eine Sprecherin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) am Dienstag in Erfurt mitteilte. Am Sonntag werde in der Stadtkirche mit einer Andacht und Texten sowie Liedern aus dieser Zeit an die historischen Ereignisse erinnert.

Anschließend lädt die Kirchgemeinde zu einem Festvortrag „Vergebung und Versöhnung“ ein, gehalten vom ehemaligen Präsidenten des Obersten Gerichtshofs in den Niederlanden, Geert Corstens. Es werde dabei Zeit zur Diskussion, zur Begegnung und zum Gespräch geben, hieß es. Das Jubiläum bezieht sich auf die erste Großveranstaltung im Rahmen der friedlichen Revolution am 19. Oktober 1989 in der Rudolstädter Stadtkirche St. Andreas.

Pfarrer Martin Krautwurst erinnerte daran, dass sich an diesem Tag vor 35 Jahren die neuen politischen Bewegungen in der Stadtkirche vorgestellt hatten. „In den kommenden Wochen schlossen sich viele politische Veranstaltungen und Demonstrationen an, meist unter dem Dach der Kirche“, sagte der Geistliche. Die evangelische Kirchengemeinde habe in der Zeit der Wende bewusst ihre Kirchen für Gebete und Versammlungen geöffnet.

Als „wertvoll“ bezeichnete Krautwurst die Sammlung von Film- und Tonaufnahmen. Auch damit solle der Geist dieser Tage wieder lebendig werden. Sie seien von Karsten Christ gesammelt worden, der von 1982 bis 1990 als Jugendwart in Rudolstadt tätig war.