Das Hilfswerk Care fordert angesichts der sich ausweitenden Militäroffensive auf Rafah im südlichen Gazastreifen einen sofortigen Waffenstillstand. Die Zivilbevölkerung in Rafah und im gesamten Gazastreifen müsse geschützt werden, erklärte die Care-Länderdirektorin für das Westjordanland und den Gazastreifen, Hiba Tibi, am Dienstag. Auch das Recht der Menschen, die über die Grenzen hinweg Schutz zu suchten, müsse gewahrt werden, ebenso wie ihr Recht auf sichere Rückkehr. „Die Menschen in Gaza sind erschöpft, hungern und haben keinen sicheren Ort, wo sie hingehen können.“
Zehntausende Menschen, die in Rafah Zuflucht gefunden hätten und bereits unter extremem Hunger, begrenzter Wasserversorgung und monatelanger, wiederholter Vertreibung litten, hätten eine immer geringere Überlebenschance, mahnte Tibi. Die Stadt Rafah, in der früher etwa 250.000 Menschen lebten, sei zu einem behelfsmäßigen Zufluchtsort für 1,5 Millionen Menschen geworden.
Die Hilfsorganisation Care Deutschland verurteilt den Terrorangriff der radikal-islamischen palästinensischen Organisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober sowie jegliche Gewalt gegen die Zivilbevölkerung durch die Konfliktparteien. Care fordert die Freilassung aller Geiseln, die Einhaltung des humanitären Völkerrechts durch alle Konfliktparteien, einen Waffenstillstand, den ungehinderten Zugang von humanitärer Hilfe nach und innerhalb von Gaza sowie die Evakuierung von Kranken und Verletzten.
Auslöser des jüngsten Nahost-Krieges war der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und weitere verschleppt wurden. Israel reagierte mit Luftangriffen und der Entsendung von Bodentruppen in den Gazastreifen, wo die Hamas die Regierung stellt. Nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms sind 1,1 Millionen Menschen in dem Gebiet von katastrophalem Hunger betroffen.