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Gastspiel unter der Erde

Das Stück „Treuhandkriegspanorama“ wird am Samstag im Sondershäuser Kalibergwerk „Glückauf“ in 670 Metern Tiefe aufgeführt. In dem Schauspiel des Dramatikers Thomas Freyer blicke eine junge Generation auf die aufsehenerregenden Ereignisse im Kali-Bergwerk Bischofferode zu Beginn der 1990er-Jahre zurück, teilte das Deutsche Nationaltheater am Freitag in Weimar (DNT) mit.

Im Zentrum von Freyers Text stehe eine Familie im Eichsfeld, die 1993 von der Stilllegung des Kali-Bergwerks in Bischofferode betroffen war. 30 Jahre später wolle der Sohn herausfinden, wie seine Eltern diese Zeit des Umbruchs erlebt hätten und warum sie noch immer nicht damit abschließen können. Auf seiner Spurensuche grabe er sich in einen Berg von Familienerinnerungen. Dabei stoße er auf den Arbeitskampf der Bergleute und auf enttäuschte Hoffnungen.

Laut Theater schlugen ehemalige Bergarbeiter aus Bischofferode eine Aufführung des Schauspiels an einem authentischen Ort vor. Seit der Uraufführung 2022 in Weimar laufe das Stück regelmäßig im Programm, hieß es.

Das nahezu ausverkaufte Gastspiel unter der Erde werde ein einmaliges Ereignis bleiben. Die Aufführung sei mit logistischen Herausforderungen und Kosten verbunden. Bühnenbild, Schauspieler, Publikum und Requisiten müssten über den Förderkorb ins Bergwerk ein- und ausfahren.

Die Aufführung wurde unter anderem gefördert von der Kulturstiftung Thüringen. Das Stück selbst entstand in Kooperation mit dem Landesarchiv Thüringen und dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.