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Ganz hin und weg

Das Pilgerbüro im Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe bietet in Zusammenarbeit mit dem PilgerNetzwerk Westfalen und Lippe eine Vielzahl unterschiedlicher Wege mit Impulsen an

„Wenn man pilgert, ist man nicht nur einfach unterwegs. Es geschieht etwas mit einem selbst. Auch die Begegnungen unterwegs sind anders, haben eine andere Tiefe. Man wird beschenkt – spirituell und persönlich“, sagt Claudia Montanus vom Pilgerbüro im Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe. Die Studienleiterin für religiöse und kulturelle Bildung koordiniert seit fast zwei Jahren das Pilgerbüro im Evangelischen Erwachsenenbildungswerk und ist im Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen sowie Teilnehmenden immer wieder über die besonderen Erfahrungen, die unterwegs gemacht werden, überrascht.

Unterwegs auf alten und auf neuen Wegen

Auch in diesem Jahr bietet das Pilgerbüro in Zusammenarbeit mit dem  PilgerNetzwerk Westfalen und Lippe eine Vielzahl unterschiedlicher Wege mit Impulsen an. Oft auch über mehrere Tage. „Die Lust zu pilgern steigt“, sagt Claudia Montanus.
Nicht zuletzt das Buch „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling hat das spirituelle Unterwegssein in das Bewusstsein der Menschen zurückgeholt. Wissenschaftler sprechen sogar vom „Kerkeling-Effekt“, wie Christian Kurrat in seinem Buch „Renaissance des Pilgertums“ darlegt. Nach Erscheinen des Kerkelingschen Buches stieg die Zahl der San­tiago-Pilger 2007 um 71 Prozent. Jährlich pilgern allein 16 000 Deutsche auf dem Jakobsweg nach San­tiago de Compostela in Spanien. Die vielen anderen Pilger sind hierbei noch nicht erfasst.
Pilger sind „Suchende“, so die Wissenschaft. Wobei die traditionell religiösen Motive zunehmend in den Hintergrund treten. Fast die Hälfte der Pilger wolle zu sich selbst finden, sich aus dem Alltag ausklinken und Stille genießen. Doch auch die spirituelle Atmosphäre wird durchaus wahrgenommen. Natur und Landschaft spielen ebenfalls eine Rolle. Und was tatsächlich unterwegs geschieht, bleibt offen – gerade dies scheint das Geheimnis zu sein.
Dem alles trägt das Angebot des Pilgerbüros Rechnung. Dabei geht es durchaus auch neue Wege: Schon seit einiger Zeit gibt es das Oldtimer-Pilgern (22. Mai). Jetzt gibt es zudem ein Angebot, das Geocaching und Pilgern verbindet: Am 5. Mai im Muttental bei Witten. Auch mit der Kamera lässt sich pilgern und mit entsprechenden spirituellen Impulsen durch den Sucher ein neuer Blick auf die Umgebung entdecken: Am 3. Juli rund um die Hohensyburg in Dortmund.
Es gibt auch Erlebnistouren wie die (ent)spannende Familien- und Erwachsenentour am 18. September in Witten. Und natürlich gibt es auch die klassischen Pilgerwege wie „Pilgern auf dem Jakobsweg, „Wege der Stille“ oder „Zehn Tage Sommerpilgern auf dem Sigwardsweg im alten Bistum Minden“. Für den 29. Oktober ist außerdem ein großer Pilgertag für Westfalen und Lippe in Kamen geplant. „Es gibt Vorträge und Workshops. Anlass ist das zehnjährige Erscheinen des Buches von Hape Kerkeling“, so Claudia Montanus.

Das komplette Programm und weitere Informationen gibt es unter www.wirpilgern.de.