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Gänswein als Vatikan-Botschafter in Litauen eingeführt

Lange hat der frühere Papstsekretär Georg Gänswein auf diesen Moment warten müssen. Nun ist er mit allen protokollarischen Ehren Apostolischer Nuntius in Litauen.

Erzbischof Georg Gänswein (68) hat sein Amt als Papstbotschafter in Vilnius offiziell angetreten. Der Deutsche übergab Litauens Präsident Gitanas Nauseda am Freitag sein Beglaubigungsschreiben als Apostolischer Nuntius für Estland, Lettland und Litauen, wie es auf der Webseite des Staatsoberhaupts heißt. Nauseda gratulierte Gänswein zu seiner Ankunft in Litauen sowie zu seinem 40. Priesterjubiläum, das er im Mai beging. Gänswein war als Sekretär von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. (1927-2022) über viele Jahre einer der prominentesten Deutschen im Vatikan.

Fotos des Präsidialamts zeigen Gänswein in schwarzer Soutane mit der violetten Schärpe eines Erzbischofs sowie einem gleichfarbigen Umhang, wie er auf dem Roten Teppich in den Präsidentenpalast schreitet. Dort fand die Übergabe des Beglaubigungsschreibens vor den Flaggen Litauens und des Vatikans statt.

Das katholisch geprägte Litauen habe immer eine besondere Beziehung zum Heiligen Stuhl gehabt und werde nicht vergessen, dass dieser die Besetzung und Annexion des baltischen Landes durch die Sowjetunion nie anerkannt habe, so der Präsident. Litauens Kirche sei während der sowjetischen wie auch der zaristischen russischen Besatzung eine wichtige Säule der inneren Stärke des Landes gewesen. Nach der Unabhängigkeit hätten der Besuch von Papst Johannes Paul II. und seine Worte “Fürchtet euch nicht!” Litauen Mut gegeben. Diese drei Worte seien heute mit Blick auf den Angriff Russlands auf die Ukraine so aktuell wie eh und je, so das Staatsoberhaupt.

Nauseda forderte die internationale Gemeinschaft zur Hilfe für die Ukraine bei ihrer Verteidigung auf. An den Vatikan appellierte er, seine starke Unterstützung für die Ukraine aufrechtzuerhalten, die er, ebenso wie die Hilfe der katholischen Kirche für ukrainische Geflüchtete, sehr schätze. Jedes andere Szenario als ein Sieg der Ukraine hätte negative Folgen für Europa und seine Sicherheit, betonte der Präsident. Der künftige Frieden müsse auf der uneingeschränkten Unterstützung der Unabhängigkeit, Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine aufbauen, so das Staatsoberhaupt.

Papst Franziskus hatte Gänswein 2023 in sein Heimaterzbistum Freiburg versetzt, ohne ihm ein Amt zuzuteilen. Im Juni 2024 ernannte Franziskus den langjährigen Privatsekretär von Benedikt XVI. zum Vatikan-Botschafter in Litauen, Lettland und Estland.